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Quecksilber messen mittels Passivsammler

Quecksilber in der Raumluft messen und sanieren

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quecksilber in Museen und Restaurierungswerkstätten

Quecksilber aus Exponaten

In Museen und Depoträumen finden sich unterschiedlichste Quellen aus Exponaten die zu einer Belastung mit Quecksilber führen können. Daraus resultieren häufig Quecksilberkonzentrationen, die über den Richt- oder Grenzwerten für die Innenraumluft liegen können. Als Nutzer solcher Räume, insbesondere durch Restauratoren mit direktem Kontakt zu den quecksilberhaltigen Exponaten, sollte die Quecksilberkonzentration der Raumluft vorsorglich überprüft und ggf. Maßnahmen zum eigenen Schutz vorgenommen werden. Folgende Quecksilberquellen sind im musealen Umfeld zu erwarten:

Quecksilber in alten Spiegeln

Vor allem alte Spiegel wurden früher mit einem metallischen Zinn-Quecksilber-Amalgam belegt. Erst 1886 wurde die Verwendung von Quecksilber für die Herstellung von Spiegeln verboten. Das Quecksilber-Amalgam zersetzt sich mit der Zeit, wobei metallisches Quecksilber frei gesetzt wird. Dies führt zum „Blindwerden“ der Spiegel. Das freigesetzte Quecksilber sammelt sich oft in Tröpfchenform in den Fugen der Spiegelrahmen, geht dann langsam in die Raumluft über und kann dabei zu einer erheblichen Quecksilberbelastung der Raumluft mit Konzentrationen über dem Vorsorgewert von 35 ng/m3 oder sogar über dem Gefahrenwert von 350 ng/m3 führen.

Quecksilberverbindungen als Holzschutz- oder Desinfektionsmittel

Quecksilber-(II)-chlorid („Sublimat“) wurde früher als Holzschutzmittel („Kyanisierung“), als Desinfektionsmittel und zur Konservierung von anatomischen und textilen Exponaten eingesetzt. Daneben kamen auch organische Quecksilberverbindungen wie Phenylquecksilber und Quecksilber-Naphthenate als Konservierungsmittel zum Einsatz. Diese Quecksilberverbindungen gehen ebenfalls in die Luft über.

Quecksilber in der Raumluft selbst messen

Um zu einer schnellen und einfachen Beurteilung der Gesamt-Quecksilberbelastung zu kommen, kann eine Untersuchung mittels des erstmals in unserem Hause weiter entwickelten Quecksilber-Passivsammlers erfolgen. Das kostengünstige Passivsammlersystem kann bequem mit der Post versendet werden und sammelt über einen Zeitraum von üblicherweise einer Woche Gesamt-Quecksilber aus der Luft des zu untersuchenden Raumes (sowohl elementares als auch Quecksilberverbindungen). In unserem Labor wird dann die Gesamt-Quecksilberkonzentration der Raumluft im beprobten Raum (als Mittelwert über den Sammelzeitraum) bestimmt.

Verschiedene Quecksilberverbindungen in der Raumluft untersuchen

Wird in einem Raum eine erhöhte Belastung durch Quecksilber festgestellt, ist es wichtig, die Quelle der Quecksilberfreisetzung zu finden. Dazu eignet sich dann die differenzierende Bestimmung von Quecksilberspezies nach einem in unserem Hause entwickelten Verfahren. Hierfür wird mittels aktiver Probenahme die Raumluft über unterschiedliche Sammelmedien gesammelt und analysiert. Es lässt sich nun beurteilen, in welchem Mengenverhältnis metallisches Quecksilber, Quecksilber-(II)-chlorid und sonstige Quecksilberverbindungen in der Luft vorliegen. Mit diesen Informationen kann bzw. können die Quellen der Quecksilberfreisetzung eingegrenzt werden.

Im Vergleich zu unserem Verfahren erfassen die üblichen Quecksilbermessgeräte sowie das nach VDI-Norm 2267 Blatt 9 entwickelte Messverfahren nur den metallischen Quecksilberanteil in der Luft, da das zur Anreicherung eingesetzte Gold lediglich metallisches Quecksilber in Amalgamform bindet. Andere Spezies werden dadurch nicht oder nur sehr unvollständig erfasst. Die Bestimmung allein von metallischem Quecksilber kann deshalb zu einer massiven Unterschätzung der tatsächlichen Belastungssituation führen.

Ihre Ansprechpartner bei Fragen zu Quecksilber in der Raumluft

Dr. Wigbert Maraun, Dr. Almut Gebhardt, Sonja Pfeil, Tel. 06171 / 71817