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Vorkommen von Mineralöl (mineral oil saturated hydrocarbons / MOSH) und Polyolefin-Oligomeren (polyolefin oligomeric saturated hydrocarbons / POSH) in Hausstaub und Raumluft, 2013
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Vorkommen von Mineralöl (mineral oil saturated hydrocarbons / MOSH) und Polyolefin-Oligomeren (polyolefin oligomeric saturated hydrocarbons / POSH) in Hausstaub und Raumluft

 

Zusammenfassung

Verfasser: Herbert Obenland, Wigbert Maraun; Oktober 2013, ARGUK-Umweltlabor GmbH, Oberursel

Erschienen in: Umwelt, Gebäude & Gesundheit: Schadstoffe, Gerüche und Schadstoffarmes Bauen, Hrsg. Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Forschungsinstitute (AGÖF), Springe-Eldagsen 2013, Seite 56 – 72

 

Mineralöle sind die durch Destillation des Erdöls und gegebenenfalls auch anderen mineralischen Rohstoffen hergestellten Öle. Im Gegensatz zu Fetten und fetten Ölen (Triglyceride, auch Trifettsäureester des Glycerins) bestehen die in ihren physikalischen Eigenschaften ähnlichen Mineralöle und Mineralfette aus paraffinischen (gesättigte kettenförmige Kohlenwasserstoffe), naphthenischen (gesättigte ringförmige Kohlenwasserstoffe) und aromatischen (ringförmige Kohlenwasserstoffe mit aromatischem Doppelbindungssystem) Bestandteilen. Mineralöle enthalten daneben auch noch Alkene (Olefine) sowie je nach Provenienz schwankende geringe Mengen an schwefelhaltigen und stickstoffhaltigen organischen Verbindungen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mineral%C3%B6l (Stand 30.06.2013)

Weithin bekannt sind sie u.a. als Diesel-Treibstoff, Heizöl, Schmieröle, sowie Paraffinöle und -wachse. In den Wohn- oder Büroinnenraum können Mineralöle z.B. anlässlich der Emissionen naheliegender Tankstellen oder bei Undichtigkeiten in ölbetriebenen Heizungsanlagen gelangen und dort auch zu typischen Geruchsbelastungen führen. Aufgrund der vielfältigen Verwendung von Paraffinölen und -wachsen im Innenraum, z.B. als Möbel- und Fußbodenpflegemittel, sind auch zahlreiche Quellen im Innenraum gegeben.

Eine breitere Aufmerksamkeit, auch in den Medien, erhielt das Vorkommen von Mineralölen durch die Untersuchungen von karton-verpackten Lebensmitteln in den Kantonalen Laboren Zürich und St. Gallen. Von Droz und Grob wurden 1997 erste Nachweise einer Lebensmittel-Belastung durch Mineralölkohlenwasserstoffe vom Schmieröl-Typus mitgeteilt (Droz & Grob 1997). Dies betraf in Recyclingpapier verpackte Lebensmittel wie Reis, Mehl, Gries oder Müsli. Weitere Ergebnisse veröffentlichte das Kantonale Labor Zürich in seinem Jahresbericht 2009 (Kantonales Labor Zürich, 2009). Von Lorenzini et al. 2010 wurden auch Abschätzungen der Migration von Mineralölkohlenwasserstoffen aus der Verpackung in die Lebensmittel vorgenommen. Diese Berichte lösten bei den deutschen und europäischen Fachbehörden rege Aktivitäten aus, die demnächst zu einer entsprechenden Aktualisierung der sog. „Mineralölverordnung“ (Gesetzesgrundlage: Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetz) führen werden. Nach Ansicht des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist angesichts der Sachlage eine Minimierung des Übergangs von Mineralölen aus Verpackungen auf Lebensmittel dringend geboten (BfR, 2009). Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat 2011 den Entwurf einer 22. Verordnung zur Änderung der Bedarfsgegenständeverordnung (BedGegStV) vorgelegt, der Migrationshöchstwerte für Mineralöl aus Recycling-Verpackungen vorsieht. Eine Studie zur Migration u.a. von MOSH aus Verpackungsmaterialien in Lebensmittel (u.a. Nudeln, Reis) zeigte Gehalte an MOSH der Kohlenstoffanzahl größer 16 im Bereich von < 1 mg/kg bis maximal 54 mg/kg [CVUA Stuttgart 2012)

Über das Vorkommen an Mineralölkohlenwasserstoffen in Innenraum-Medien (Raumluft, Hausstaub) lagen bisher hingegen noch keine Erkenntnisse vor. In der Studie erfahren Sie mehr über unsere Ergebnisse zu Raumluft- und Hausstaubuntersuchungen sowie die Ableitung der ARGUK-Orientierungswerte für deren Bewertung.