US Housings oder PAK in älterem Parkettkleber
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe im Parkettkleber und weitere Schadstoffe
Die Geschichte beginnt im Jahr 1997, nachdem die ehemaligen US-Housing-Areas nach dem Abzug der ehemals aliierten amerikanischen Besatzungstruppen in Frankfurt der deutschen Zivilbevölkerung zu Wohnungszwecken übergeben werden.
Gesundheitliche Beschwerden – vor allem aus der Kategorie der Schleimhautreizungen – treten gehäuft in diesem Gebäudebestand auf und eine erste Probe von Hausstaub aus einer entsprechenden Wohnung wird dem ARGUK-Umweltlabor zur Analyse vorgelegt.
Neben einem Schadstoffcocktail bestehend aus DDT und seinen Abkömmlingen, Dieldrin, Chlorpyrifos und PCB ergeben sich erhöhte Konzentrationen an TBEP, welches vorrangig für die auftretenden Schleimhautreizungen verantwortlich gewesen sein dürfte. Darüber hinaus finden die wachsamen Augen des Chefanalytikers des ARGUK-Umweltlabors aber vor allem exorbitant hohe Konzentrationen an PAK, wie sie zuvor noch nie in Hausstaubproben festgestellt worden sind. Nach einiger Recherche und Entnahme von Proben wird schnell klar, dass der überall in diesen US-Housings vorhandene Parkettkleber für die hohen Konzentrationen im Hausstaub verantwortlich ist. Ferner wird schnell klar, dass die Problematik der teerpechhaltigen Parkettkleber nicht allein auf ehemalige US-Housing-Areas beschränkt sein wird, sondern für gänzlich jeden baugleichen Parkettboden zutrifft.
Das Umweltbundesamt gibt 1998 eine Handlungsanleitung für den Umgang mit teerpechhaltigem Parkettkleber heraus.
Nach dem Staubbefund der ersten US-Housing Wohnung kommen Ende der 90er Jahre noch mehr als 600 weitere Proben ins ARGUK-Umweltlabor, die sich von der ersten Staubprobe nur hinsichtlich der Konzentration einzelner Substanzen, aber unwesentlich hinsichtlich des auftretenden Schadstoffmusters unterscheiden.
Aufgrund fehlgeschlagener Risikokommunikation seitens der Wohnungsgenossenschaft entsteht ein breiter Bürgerprotest.
Das ARGUK-Umweltlabor hat die Ereignisse damals mit eigenen Forschungsaktivitäten und Recherchen begleitet und sich aktiv an der Schadstoffdiskussion beteiligt.
Anbei finden Sie gesammelt unsere Ergebnisse und Stellungnahmen.