Schadstoff Glossar
In unserem Glossar finden Sie Kurzinformationen zu gängigen Innenraum-Schadstoffen.
Bitte geben Sie den Namen des gesuchten Schadstoffs hier ein:
Aldehyde
Überwiegend leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe, z.B. Formaldehyd, Acetaldehyd, Hexanal; Vorkommen in Preßspan (Formaldehyd); als Abbauprodukt von Naturölen in Linoleum, Oberflächenbehandlungsmittel, Farben und Lacken (Leitkomponente: Hexanal); Textilimprägnierung; Aldehyde stellen meist geruchsintensive und z.T. schleimhautreizende Substanzen dar. Gesundheitliche Auswirkungen wie Augen- und Atemwegsreizungen, Husten, Kopfschmerzen, (bei Geruchsbelästigung) Benommenheit. Weitere Informationen finden Sie in unserer Studie zu Aldehydbelastung in Innenräumen.
Allergene
Allergien und Asthma zählen mit steigender Tendenz zu den häufigsten Krankheiten in vielen Teilen der Welt. Die Wahrscheinlichkeit für die Ausbildung einer Allergie im Kindesalter steigt mit der elterlichen Veranlagung. Wenn beide Elternteile zu Allergien neigen beträgt die Wahrscheinlichkeit ca. 60-100% für die Ausbildung einer Allergie des Kindes. Daneben erhöht sich diese Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Exposition gegenüber Allergenen. Zu den wichtigsten Auslösern für Allergien und Asthma zählt die Allergen-Belastung des Hausstaubes durch Hausstaubmilben, Hunde, Katzen oder auch Küchenschaben. Deshalb ist die wohnraumhygienische Überwachung des Allergengehaltes im Hausstaub für die umfassende Gesundheitsvorsorge unabdingbar.
Asbest
Anorganische,
Benzo[a]pyren (BaP)
Eines der am längsten bekannten und bestuntersuchten Karzinogene.
Es wird u.a. für den Zusammenhang zwischen dem Rauchen von Zigaretten
und dem Auftreten von Lungekrebs verantwortlich gemacht. Auch Leitkomponente
der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (->PAK).
In Zusammenhang mit teeölhaltigen Parkettklebern als bedeutender
Innenraumschadstoff bekannt geworden. Unter Annahme des für ->Steinkohlenteer typischen Konzentrationsmusters der einzelnen PAK-Komponenten kann durch
die alleinige Bestimmung von BaP z.B. in einem teerhaltigen Parkettkleber auf die Gesamt-
Bisphenol A
Ein
Blei
Blei ist ein bläulich-graues, weiches und dehnbares Schwermetall
(chemisches Symbol Pb) und im Innenraum in teilweise hohen
Konzentrationen im Hausstaub nachzuweisen. Besonders für Kinder
stellt die Blei-Aufnahme über den Hausstaub noch vor dem Trinkwasser
(insbesondere bei Wasserleitungen aus Blei) den zweitwichtigsten
Expositionspfad dar - nur über die Nahrung wird ein noch größerer
Anteil der Tagesdosis aufgenommen. Da sich trotz der Verminderung der
Weitere Informationen zum Thema Blei in unserer ausführlichen Literaturstudie.
Camphechlor
Siehe Toxaphen
Carbolineum
Öliges, wasserunlösliches, brennbares, braunrotes und teerig riechendes Gemisch aus Steinkohlenteer-Bestandteilen. Enthält u.a. Naphthalin, Acenaphthen, Fluoren, Phenanthren, Anthracen, Fluoranthen, Pyren, Benzo[a]anthracen, Chrysen, Phenole, Kresole, Chinoline usw.. Verwendung als konservierendes Anstrichmittel für Eisenbahnschwellen, Telegraphenstangen, Pfähle, Mauern etc., sowie für Balken in Innenräumen. Die Anwendung in Innenräumen ist allerdings seit 1978 nicht mehr zulässig. Carbolineum ist stark hautreizend und bei längerer Einwirkung krebserregend. Die Dämpfe reizen die Atemwege.
Chloranisole
In Reinsubstanz feste Verbindungen, die in die Raumluft abgegeben
teilweise sehr geruchsintensiv sein können. Verbindung mit der
niedrigsten Geruchsschwelle: 2,4,6-Trichloranisol (TCA) (2
ng/m³). Hauptsächlich Chloranisole verursachen den Korkgeschmack
in Wein, werden seit kurzer Zeit aber auch mit dem muffig-schimmeligen
Fertighausgeruch in Verbindung gebracht, der bei Fertighäusern
älterer Baurart auftreten kann. Durch die ähnlichkeit des
Aromas mit dem von Schimmelpilz befallenen Räumen kann fälschlicherweise
ein Schimmelpilzschaden vermutet werden.
Studie: Fertighausgeruch durch Chloranisole in der Raumluft.
Chlordan
Insektizid zur Bekämpfung von Bodenschädlingen, vereinzelt auch Anwendung im Innenraum. Reichert sich im Körperfett von Warmblütern an und ist in Deutschland als Biozid nicht mehr zugelassen.
Chlorparaffine
Kurz- bis langkettige Paraffine (verzweigte und unverzweigte Kohlenwasserstoffe; Alkane) mit einem Chlorierungsgrad von 15-70%. Verwendung u.a. als Flammschutzmittel, Weichmacher für PVC und Lackrohstoffe, als Anstrichmittel und in Schmierflüssigkeiten und Metallbearbeitungsölen. Durch ihre schlechte Abbaubarkeit sind sie mittlerweile in allen Umweltbereichen (Wasser, Boden, Tiere, menschl. Fettgewebe) in Spuren nachweisbar und auch als Innenraumschadstoff weit verbreitet. Kurzkettige Vertreter (10-13 Kohlenstoffa-tome, 58% chloriert) stehen im Verdacht, Tumorwachstum zu fördern. Deren Verwendung in der metallverarbeitenden Industrie und zum Fetten von Leder wurde in der EU 2002 verboten. Verbleibende Verwendungen werden von der EU zur Zeit geprüft.
Coplanare PCB
siehe Koplanare PCB
DDT
Bitte lesen Sie hierzu unser ausführliches INFO Blatt zu DDT.
DEHP (Di-2-ethylhexylphthalat)
DEHP gehört zu der Gruppe der Phthalate und wird in großen
Mengen als Weichmacher für Kunststoffe eingesetzt (siehe Weichmacher
für Produktbeispiele). DEHP ist einer der meist verbreiteten
Innenraumschadstoffe. Die akute Giftigkeit von DEHP ist gering und die
Substanz ist nicht als erbgutschädigend eingestuft.
Nach einer neueren Studie wird die erhöhte Konzentration von DEHP
im Hausstaub mit dem Auftreten von Asthma - insbesondere bei Kleinkindern
- in Verbindung gebracht. In Abhängigkeit zur Dosis kann DEHP aber
schädliche Wirkungen auf Hoden, Niere oder Leber haben. Im Tierversuch
zeigt DEHP hormonelle Wirksamkeit, beeinträchtigt die Fortpflanzungsfähigkeit
und führt zu Entwicklungsstörungen an den Geschlechtsorganen
männlicher Nachkommen. Die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge
wird nach neuesten Untersuchungen viel stärker ausgeschöpft
als bisher angenommen. Dazu tragen besonders Lebensmittel bei, deren
Verpackungen DEHP enthalten - das DEHP diffundiert während der
Lagerung in das Produkt und wird beim Verzehr aufgenommen.
Ein weiteres Medium, in dem sich in der häuslichen Umgebung DEHP
anreichern kann ist der Hausstaub, der auf Kunststofflächen wie
z.B. PVC-Böden zu liegen kommt. Während eine DEHP-Aufnahme
über die Nahrung schwer zu umgehen ist, sollten zusätzliche
Expositionen über andere Pfade wie z.B. den Hausstaub vermieden
werden. Dies trifft vor allem für Kleinkinder zu, die viel am Boden
krabbeln und im Vergleich zum Erwachsenen mehr Staub über die Atemluft
und den Mund aufnehmen. Kleinkinder reagieren auf Beeinflussung ihres
Hormonsystems dazu besonders empfindlich. Für Erwachsene stellt
die DEHP-Belastung des Hausstaubes in der Regel ein geringeres Expositionsrisiko
dar, da erhöhte Konzentrationen in der Raumluft auf Grund des niedrigen
Dampfdruckes von DEHP eher nicht auftreten. Das Bundesinstitut für
Risikobewertung hat im September 2003 das Europäische Chemikalienbüro
um eine Revision der laufenden Risikobewertung von DEHP gebeten.
Desinfektionsmittel
Durch einen erhöhten Einsatz von Desinfektionsmitteln kann das menschliche Immunsystem beeinträchtigt werden. Es können sich auch resistente Keime im Wohnbereich entwickeln, deren Bekämpfung im Erkrankungsfalle erschwert würde. Das antimikrobiell wirksame Triclosan (internationaler Freiname) kann mit "Dioxinen" verunreinigt sein.
Dibenzodioxine / Dibenzofurane ("Dioxine")
Polychlorierte Dibenzodioxine / Polychlorierte Dibenzofurane ("Dioxine") sind schwerflüchtige Organo-Chlor-Verbindungen, die bei unvollständiger Verbrennung chlorierter Verbindungen (z.B. PVC) bzw. in Herstellungsprozessen als unerwünschtes Nebenprodukt entstehen. Sie sind extrem toxisch und wirken darüber hinaus vermutlich als nicht genotoxisches Karzinogen. Die Toxizität des 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo[1,4]dioxin (2,3,7,8-TCDD) ("Seveso-Gift" und toxischster Vertreter der PCDD) dient als Referenzwert, die Toxizitäten der im Vergleich weniger toxischen Kongenere werden als 2,3,7,8-TCDD-TE-Werte (Toxizitäts-Äquivalente) angegeben.
Dichlofluanid
Schwerflüchtige Organo-Chlor-Verbindung; als PCP-Ersatzstoff v.a. in Holzschutzmitteln im Innenraum eingesetzt; mögliche Schädigungen des Nerven- und Immunsystems bei Aufnahme über die Atmung.
Dioxin
Siehe Dibenzodioxine / Dibenzofurane.
Endokrine Disruptoren
Substanzen mir hormonaler, oftmals östrogener Aktivität. Sie stehen im Verdacht, das intern geregelte Hormonsystem im menschlichen Körper (aber auch aller anderen Wirbeltiere) von außen zu beeinflussen und gesundheitliche Störungen hervorzurufen. Potenziell hormonell wirkende Stoffe sind z.B. PCB, Nonylphenole, Bisphenol A, Dioxine und Fungizide, Herbizide und Insektizide (vor allem DDT). Alles Stoffe, die als Innenraumschadstoffe weit verbreitet sind.
ETS (Environmental Tobacco Smoke)
Sammelbezeichnung für Passivrauch-Belastung. Als Leitparameter
für ETS gelten Nicotin und Cotinin, die in der Raumluft und im
Hausstaub gemessen werden können, sowie aromatische Amine wie Anilin
und Toluidin, deren Messung in der Raumluft erfolgt. Aromatische Amine
sind als krebserzeugend eingestuft. Sie liegen im sog. Nebenstromrauch
(= Passivrauch) in
Siehe auch INFO Blatt ETS / Nikotin.
Eulan
Siehe PCSD / PCAD
Fettsäuren
Die aus der Ernährungsberatung bekannten Fettsäuren
sind chemische Bausteine von Fetten und Ölen. Im Innenraum werden
sie meist als trocknende Öle bei Versiegelung von Oberflächen
eingesetzt. Beim Abbau dieser Verbindungen entstehen u.a. Aldehyde und
niedere Fettsäuren, die oft sehr unangenehm riechen und zu gesundheitlichen
Beeinträchtigungen wie Reizerscheinungen führen können.
Studie: Fettsäuren im Innenraum.
Flammschutzmittel, Bromierte
Einsatz als Flammschutzmittel in Kunststoffen oder Anstrichen. Toxikologische Daten sind unzureichend. Am besten sind die Polybromierten Diphenylether (PBDE) erforscht, die als Innenraumschadstoffe am häufigsten im Hausstaub nachzuweisen sind. PBDE sind eindeutig leberschädigend. Diskutiert wird ein entwicklungsschädigendes Potenzial gegenüber dem Gehirn sowie die Möglichkeit der Fruchtschädigung im Mutterleib.
Flammschutzmittel, TRIS-Phosphatische
Verwendung in verschiedenen Einrichtungs- und Baumaterialien (z.B. Holz, Teppiche, Farben, Flammschotts, Tapeten, Schaumstoffe und Matratzen, Montageschäume), auch als Weichmacher. Für den Menschen liegen keine abschließenden Aussagen zu gesundheitlichen Auswirkungen vor. Zu den beobachteten Auswirkungen beim Menschen zählen Sensibilisierung, akute Reizerscheinungen der Haut und der Schleimhäute sowie neurotoxische Effekte wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Geschmacksverlust und Lähmungen. Bei Ratten wurden neurotoxische und krebserzeugende Wirkungen festgestellt. Einige trisphoisphatische Flammschutzmittel sind als Innenraumschadstoffe weit verbreitet.
Flüchtige organische Kohlenwasserstoffe (VOC)
Große Gruppe unterschiedlicher Kohlenwasserstoffe wie Aliphaten (u.a. Heptan, Decan) , Aromaten (u.a. Benzol, Toluol), Chlorierte Kohlenwasserstoffe (u.a. TRI, PER), Terpene (u.a. Limonen, Pinen), Carbonyle (u.a. Aldehyde, Ketone), Alkohole, Glykole, Säuren und Ester; häufige Verwendung als Lösemittel in Farben und Lacken, Teppichböden, Möbel u.a..Gesundheitliche Auswirkungen: Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit, Reizungen der Atemwege; z.T. starke Geruchsbelästigungen. VOC gelten als klassische Innenraumschadstoffe bei der Beurteilung der Raumluftqualität.
Fogging
Mit dem Begriff "Fogging" wird die plötzliche Schwarzfärbung
von Wand- und Deckenflächen durch Staubniederschlag in Wohnungen
beschrieben.
Für eine Beteiligung an der Entstehung von Fogging werden folgende
Faktoren diskutiert: Vorausgegangene Renovierungsarbeiten bzw. Neubau;
verringerte Luftfeuchte während der Heizphase (Wintermonate);
Bauphysikalische Gegebenheiten wie kalte Aussenwände, Wärmebrücken,
Dachschrägen als Prallwand für den mit warmer Heizungsluft
aufsteigenden Staub; isolierende Oberflächen wie Vinyltapete, Laminatfussboden;
elektrostatische Effekte an Kunststoffoberflächen; Ruß- und
Staubquellen wie Zigarettenrauch, Kerzen, Essenszubereitung, chemische
Teppichreinigung u.a.
Eine plausible Erklärung ist oft schwierig, da die genannten Einflussgrössen
auch in anderen Wohnungen vorliegen, ohne dass dort das
Weitere Informationen.
Formaldehyd
Vertreter aus der Klasse der Aldehyde. Einer der weitverbreitetsten
Innenraumschadstoffe. Vorkommen in Pressspan, Holzwerkstoffen, Holzleim,
als Imprägnier- und Desinfektionsmittel (z.B. in Textilien,
Vorhängen, Vliesstoffen, Reinigungsmittel, Kosmetika). Gesundheitliche
Auswirkungen: Reizungen der Augen- und Atemwegsschleimhäute, Kopfschmerzen,
Sensibilisierung, von der WHO als krebserregend für den Menschen
eingestuft.
Info-Blatt Formaldehyd.
Informationen zur eigenen Durchführung
einer Formaldehyd-Probenahme (in Bearbeitung) (Analyse erfolgt in unserem Labor).
Geruchsstoffe
Hier mehr zum Thema Riechstoffe
im Innenraum,
Reiz-,
Riech- und hautsensibilisierende Stoffe im Innenraum
Hautsensibilisierende Stoffe
Hier mehr zum Thema Reiz-, Riech- und hautsensibilisierende Stoffe im Innenraum
Isocyanate
Monomere Ausgangssubstanzen für die Herstellung z.B. von Polyurethan-Hartschäumen Verwendung als Montageschäume, aber auch Lacke und Versiegelungen; Gesundheitliche Auswirkungen: Reizungen der Augen- und Atemwegsschleimhäute, Kopfschmerzen, sensibilisierend.
Isothiazolone
Synonym: Isothiazolinone.
Wichtige Vertreter dieser Substanzgruppe: 5-Chlor-2-methyl-2,3-dihydroisothiazol-3-on
(MCI), 2-Methyl-2,3-dihydroisothiazol-3-on (MI),
n-Octyl-Isothiazolon (Synonym: 2-n-octyl-4-isothiazolin-3-on),
Benz-Isothiazolon (Synonym: 1,2-Benzisothiazolin-3-on).
Stoffeigenschaften: Bernsteinfarbene Flüssigkeiten,
Siedepunkt ähnlich Wasser. Häufige Verwendung einer Mischung
aus MCI/MI im Verhältnis 3:1.
Anwendung und
Gefährdungspotenzial: Starkes Kontaktallergen,
wirkt noch in geringsten Konzentrationen sensibilisierend / allergisierend
bei direktem oder luftgetragenen Kontakt mit der Haut. Typische Symptome
sind Ekzeme und starke Ausschläge.
Studie: Die Belastung von Innenraumluft
und Hausstaub durch Isothiazolone aus Wandfarben.
Siehe auch: Weitere
Informationen zu Reiz-, Riech- und hautsensibilisierende Stoffe im Innenraum
KBE (Koloniebildende Einheiten)
Keimfähige mikrobiologische Zellen (Schimmelpilzsporen, Bakterienzellen), die auf Nährböden anwachsen und dort mit dem bloßen Auge sichtbare und damit zählbare Kolonien bilden. Einheit der Keimzahl eines Mediums.
Kohlendioxid
Farbloses, geruchloses, unbrennbares Gas. Schlüsselverbindung
im Kohlenstoffkreislauf der Natur: Von Pflanzen wird Kohlendioxid zusammen
mit Wasser mit Hilfe der Sonnenenergie (Photosynthese) in
energiereichere Kohlenhydrate überführt - dabei wird Sauerstoff
frei. Die Kohlenhydrate werden von tierischen Organismen aufgenommen
und im Stoffwechsel als Energielieferant verwendet. Dabei werden sie
wieder zu Wasser und Kohlendioxid abgebaut, und das Kohlendioxid wird
durch die Atmung an die Außenluft abgegeben. In geschlossenen
Räumen, in denen sich viele Menschen aufhalten, kann es deshalb
zu stark erhöhten Kohlendioxid-Konzentrationen kommen.
Obwohl Kohlendioxid nicht eigentlich giftig ist (natürliche
Außenluft-Konzentration ca. 350 ppm, MAK-Wert 5000 ppm),
ist seine Konzentration in der Innenraumluft mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen
korreliert. In verschiedenen Studien wurden bei erhöhten Kohlendioxid-Werten
unter anderem Beschwerden der oberen Atemwege (Halsbeschwerden,
Nase, Nebenhöhlen) sowie Kurzatmigkeit und Atemnot festgestellt.
Dabei ist nicht das Kohlendioxid Auslöser der Beschwerden, sondern
andere Schadstoffe, deren Konzentrationen mit der des Kohlendioxid korreliert
sind. Abhilfe schafft meistens eine ausreichende Belüftung. Aus
der Messung des Kohlendioxid-Gehaltes eines Innenraumes kann ein Gefährdungspotenzial
abgeleitet und das Lüftungsverhalten der Bewohner dokumentiert
werden.
Koplanare PCB
Koplanare PCB sind in PCB-Gemischen mit hohem Chlorierungsgrad
enthalten. Koplanare PCB sind dioxinähnliche Verbindungen. Ihre
Giftigkeit kann deshalb analog zum Verfahren bei Dioxin- und Furangemischen
in Toxizitäts-Equivalenten des 2,3,7,8-TCDD ("Seveso-Dioxin")
ausgedrückt und bewertet werden.
Weitere Informationen
zu Koplanaren PCBs.
Künstliche Mineralfasern (KMF)
Gruppe unterschiedlicher, künstlich hergestellter Fasern
(z.B. Glasfasern, Keramikfasern, Steinwolle); Vorkommen als
Dämmaterial, Akustik-Deckenplatten; Vertreter der KMF stehen im
Verdacht, krebserzeugend zu sein.
Weitere Informationen zu Künstlichen
Mineralfasern.
Lindan
Siehe PCP
MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons )
MOSH (mineral oil saturated hydrocarbons) umfasst die gesättigten, geradkettigen oder verzweigten und offenen oder zyklischen Kohlenwasserstoffe. Davon unterschieden umfasst die Bezeichnung MOAH (mineral oil aromatic hydrocarbons) die aromatischen Kohlenwasserstoffe.
Übergreifend für alle diese mineralöl-relevanten Kohlenwasserstoffgruppen wird die Bezeichnung MOH (mineral oil hydrocarbons) gebraucht. Die in Deutschland gebräuchliche Bezeichnung MKW (Mineralöl-KohlenWasserstoffe) ist nur zum Teil identisch mit dem, was unter die Bezeichnung MOH fällt. MKW sind definiert als Gruppe aller Kohlenwasserstoffe mit einer Kohlenstoff-Anzahl von 10 bis 40. MOH hingegen umfassen alle Kohlenwasserstoffe mit einer Kohlenstoff-Anzahl von 10 bis 60.
Daneben findet sich in Mineralölgemischen mit Polyolefin-Oligomeren, den sog. POSH (polyolefin oligomeric saturated hydrocarbons) noch ein weiteres hochsiedendes, komplexes Substanzgemisch (Biedermann-Brem 2012). Eine analytische Unterscheidung der POSH von den MOSH ist jedoch schwierig, da beide Substanzgruppen in der gaschromatographischen Bestimmung coeluieren. Als Isoparaffine aus dem Einsatz von olefinischen Vorläufersubstanzen können poly-alpha-Olefine auftreten, die sog. PAO.
Weitere Informationen zu MOSH und POSH
MVOC (Microbial Volatile Organic Compounds)
Mikrobiologisch erzeugte flüchtige organische Verbindungen. Werden als Stoffwechselprodukte z.B. von Schimmelpilzen abgegeben. Dazu zählen Stoffe aus Substanzklassen wie Alkanole, Aldehyde, Ketone, Ether, Terpene, aromatische Verbindungen und Schwefelverbindungen. Indikator für verdeckten Schimmelpilzbefall.
Naphthalin
Geruchsintensive Substanz ("Mottenpulver") und wichtiger Ausgangsstoff für die Herstellung von Farbstoffen, Gerbstoffen, Insektiziden und Pharmaka. Hauptwirkstoff von Mottenpulver/-kugeln, in denen es als Atemgiftstoff zu Insektenabwehr eingesetzt wird. Auch Bestandteil des typischen Teergeruchs oder Brandgeruch und mit einem IRK-Richtwert in Summe mit weiteren naphthalin-ähnlichen Verbindungen belegt.
Nikotin / Cotinin
Bestandteil des Zigaretten- und Zigarrenrauchs; Messung erfolgt
in der Raumluft und im Hausstaub im Rahmen des Nichtraucherschutzes
(Passivrauch-Parameter).
Weitere Informationen finden Sie in unserem INFO
Blatt Nikotin oder auf der Homepage.
Nitro-Moschus-Verbindungen
Werden als Duftstoffe in Parfüms und Kosmetika eingesetzt.
Es sind langlebige Substanzen und reichern sich im menschlichen Organismus
an. Im Tierversuch zeigen sie bei chronischer Belastung entwicklungs-
und leberschädigende Wirkungen. Für Menschen mit
Nonylphenol
Verwendung in der Herstellung von Tensiden, Emulgatoren, Antioxidanzien, Fungiziden, Bakteriziden, PVC und Polystyrol. Besitzt leicht phenolischen Geruch, auch Abbauprodukt von Tensiden (Ethoxylaten). Hormonell wirksame Substanz (endokrine Disruptoren).
Organo-Zinn-Verbindungen
Tributylzinn (TBT) kann neben anderen organischen Zinn-Verbindungen als technische Verunreinigung in PVC enthalten sein. Für Organo-Zinn-Verbindungen werden neben toxischen Effekten auf das Immunsystem, das Nervensystem und die Leber insbesondere auch hormonähnliche Wirkungen diskutiert (endokrine Disruptoren).
Organo-Chlor-Pestizide
Gelten als langlebige, hochgiftige Umweltchemikalien (persistent, bioakkumulativ und toxisch, sogenannte PBT-Substanzen). Sie sind teilweise auch in Innenräumen weit verbreitet und reichern sich im menschlichen Körper an. In dieser Gruppe befinden sich neben typischen Holzschutzmitteln sowie Insektiziden zum Schutz von Schurwolle gegen Mottenfraß auch Pestizide unterschiedlichster Einsatzgebiete. Einige von Ihnen sind schon lange mit Produktions- und / oder Anwendungsverboten belegt und befinden sich noch immer in beachtlichen Konzentrationen im Hausstaub.
Orthochlorkresol
Synonyme: 4-Chlor-3-methylphenol, 4-Chlor-m-kresol, p-Chlor-m-kresol
(PCMC),o-Chlorkresol.
Stoffeigenschaften: Zur Gruppe der Chlorkresole bzw. Chlormethylphenole
gehörend. Farblose, Phenol- oder Kresolartig riechende Kristalle;
Siedepunkt: 235°C.
Anwendung und Innenraum-Quellen: Als Antiseptika, Desinfektionsmittel
und zur Konservierung von Leder (Pentachlorphenol-Ersatz).
Mögliches Vorkommen in Textilien, Leim, Klebstoff, Tinte, Papiererzeugnisse
und Anstrichmittel.
Gefährdungspotenzial: Haut- und schleimhautreizend, sensibilisierend
(allergische Kontaktdermatitis).
Weitere Informationen zu Reiz-,
Riech- und hautsensibilisierende Stoffe im Innenraum
PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe)
Mittel- bis schwerflüchtige Kohlenwasserstoffe; Entstehungsprodukt
unvollständiger Verbrennung und Bestandteil z.B. von Teer. Vorkommen
besonders in teerpechhaltigen Parkettklebern bis in die 80er Jahre.
Leitsubstanz von PAK in Umweltmedien wie Boden, Wasser oder Hausstaub
ist das Benzo[a]pyren (BaP). Einige Verbindungen
der PAK sind als krebserregend eingestuft.
Weiter Informationen zu den PAK finden Sie in unseren INFO
Blättern zu PAK und PAK-Sanierung.
Teerpechhaltige Parkettkleber haben auch bei der Beurteilung der Sanierungsdringlichkeit
ehemaliger alliierter Wohnungen (US-Housings)
eine wichtige Rolle gespielt. PAK wurden in diesem Zusammenhang erstmals
als relevante Innenraumschadstoffe erkannt.
Eine Übersicht unserer Veröffentlichungen
zu diesem Thema finden Sie hier.
PCB (Polychlorierte Biphenyle)
Gruppe schwerflüchtiger Organo-Chlor-Verbindungen und als
Innenraumschadstoff weit verbreitet. PCBs wurden vorwiegend in den 60er
bis 70er Jahren als Weichmacher und Flammschutzmittel in Farben, Lacken,
dauerelastischen Dichtungsmassen, in Kondensatoren als Dielektrikum,
z.T auch in Preßspan-Furnieren eingesetzt. PCB sind langlebige
Substanzen und reichern sich im menschlichen Organismus an. In der BRD
ist ihre Anwendung in offenen Systemen seit 1978 untersagt.
Das toxische Potential der PCB umfasst ein weites Spektrum und ist abhängig
vom Chlorierungsgrad der Gemische. Im Vordergrund stehen bei chronischer
Belastung entwicklungstoxische, immunotoxische, neurotoxische, hautverändernde
und lebertoxische Wirkungen. PCB mit coplanarer Struktur sind darüber
hinaus dioxinähnliche Substanzen und als solche vergleichbar mit
der Giftigkeit von Dioxinen. PCB können
in das Hormonsystem eingreifen (endokrine
Disruptoren).
Bitte lesen Sie hierzu auch unser gesondertes INFO
Blatt PCB.
PCDD / PCDF
Siehe Dibenzodioxine / Dibenzofurane.
PCP (Pentachlorphenol)/ Lindan
Schwerflüchtige Organo-Chlor-Verbindungen; Vorkommen von PCP als pilzwidriger Wirkstoff (Fungizid) in Holzschutzmittel, Leder, Schwertextilien wie Zeltplanen, selten in Teppichböden oder Linoleum; Vorkommen von Lindan zur Insektenvernichtung in Holzschutzmittel, Schädlingsbekämpfung, auch z.T. in älteren Gipskartonplatten nachgewiesen; PCP ist i.d.R. mit Dioxinen verunreinigt. PCP ist seit Dez. 1989 als krebserzeugend verboten, zählt aber zusammen mit Lindan noch immer zu den weitverbreitetsten Innenraumschadstoffen. Gesundheitliche Auswirkungen v.a. auf das Nerven- und Immunsystem.
PCSD / PCAD (Polychlorierte Sulfonamid-Diphenylether / Polychlorierte Amino-Diphenylether)
Schwerflüchtige Organo-Chlor-Verbindungen; Wirkstoffe von
EULAN WA neu. Die Gruppe der PCSD/PCAD wurde bis Ende der 80er Jahre
als Mottenschutzmittel in Schurwolle-Bodenbelägen ("Eulanisierung")
oder in Tierpräparaten eingesetzt und erst in den 90iger Jahren
als Innenraumschadstoffe identifiziert. Eine Aufnahme ist über
belastete Fasern möglich. Die Giftigkeit der PCSD / PCAD ist vergleichbar
mit der von PCP und DDT. Eine
strukturelle Ähnlichkeit mit den PCDD ("Dioxinen")
läßt überdies auf ein erhöhtes toxikologisches
Gefährdungspotential schließen.
Bitte lesen Sie hierzu auch unser gesondertes INFO
Blatt Eulan WA neu.
Permethrin
Schwerflüchtige Organo-Chlor-Verbindung und weit verbreiteter Innenraumschadstoff; Vertreter aus der Klasse der ® Pyrethroide; insektizider Wirkstoff; Vorkommen in Holzschutzmitteln, in Schurwollteppichen, bei der Schädlingsbekämpfung, in Insektenvernichtungssprays. Gesundheitliche Auswirkungen v.a. durch Aufnahme Permethrin-haltiger Fasern / Stäube über die Atmung oder durch direkte Aufnahme bei Kleinkindern; bei akuter Vergiftung: Kribbeln oder Taubheit der Haut, Reizung der Atemwegsschleimhäute, Kopfschmerzen, Schwindel; bei chronischer Belastung: Schädigung des Nervensystems.
Pestizide
Aus dem engl. Sprachgebrauch übernommene Bezeichnung für Schädlingsbekämpfungsmittel. Dazu zählen im Sinne der Gefahrstoffverordnung Zubereitungen, die Pflanzenschutzmittel sind oder solchen, die dazu bestimmt sind, Schadorganismen unschädlich zu machen, zu vernichten oder ihrer Einwirkung vorzubeugen. Dazu zählen u.a. Mittel gegen Hygieneschädlinge wie Fliegen, Mücken, Wanzen, Flöhe, Vorratsschädlinge wie Ratten, Mäuse, Käfer, Schaben, Motten, sowie Mittel zum Schutz von Holz und sonstigen Materialien. Wichtige Wirkstoffe in Pestiziden sind zum Beispiel PCP, Lindan, Permethrin, Dichlofluanid oder PCSD.
Phenole
Mittel- bis schwerflüchtige Kohlenwasserstoffe, z.T. chloriert (z.B. PCP). Zum Teil sehr geruchsintensive Substanzen, typisches Vorkommen bei Brandgeruch. Einsatz auch als Desinfektionsmittel sowie Imprägniermittel im Holzschutz, Carbolineum, Teer; sehr geruchsintensiv.
Phosphorsäureester / Organo-Phosphor-Verbindungen (OPV)
Werden bevorzugt bei Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen auch in Innenräumen eingesetzt. Es handelt sich hierbei um nervenschädigende Substanzen, die auch beim Menschen zu neurotoxischen Effekten führen können. Aufgrund einer aktuellen Initiative der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA soll z.B. deshalb die Anwendung des Insektizids Chlorpyrifos drastisch eingeschränkt werden.
Phthalate
Phthalate zählen zu den schwerflüchtigen organischen
Verbindungen (SVOC) und werden als Weichmacher u.a. in PVC,
Farben, Lacken und Kunststoffen eingesetzt. Siehe Weichmacher für weitere Produktbeispiele. Für PVC wird überwiegend
Di-2-ethylhexylphthalat (DEHP) verwendet.
Die akute Toxizität von Phthalaten ist gering, aber sie können
ähnlich wie Hormone wirken und damit die Fortpflanzungsorgane verändern
und das Immunsystem beeinträchtigen. Als Innenraumschadstoffe sind
sie vor allem wegen ihres hohen Vorkommens im Hausstaub von Bedeutung.
Weitere Informationen unter DEHP. Das erhöhte
Vorkommen von
Phthalsäureanhydrid (PSA)
PSA leitet sich von der Phthalsäure ab, deren Ester stellen
die Phthalate dar.
Siedepunkt 285 °C;
Dampfdruck 20 hPa bei 150°C.
Anwendung und Innenraum-Quellen: Stark verbreiteter Einsatz bei Oberflächenbeschichtungen
wie Alkydharzlacke, Klarlacke, Parkettversiegelung, Furniere.
Produktionsmenge 1994: 206 000 t.
Gefährdungspotenzial: Reizend, Sensibilisierung der Atemwege, Auslöser
des Anhydridasthma.
Charakteristische Symptome: Husten, teilweise verzögert einsetzend.
Das Risiko der Fruchtschädigung ist nicht abschließend beurteilt.
INFO Blatt Phthalsäureanhydrid.
Auch: Weitere Informationen zu Reiz-,
Riech- und hautsensibilisierende Stoffe im Innenraum
Polychlorierte Naphthaline (Halowaxe)
Zusatz von PCB-Gemischen und eigenständiger PCB-Ersatz. Toxikologie ähnlich der PCB.
Pyrethroide
Eine Gruppe schwerflüchtiger, synthetischer Organo-Chlor-Verbindungen (z.B. Permethrin, Deltamethrin, Cypermethrin u.a.), die der Struktur des natürlichen Insektizids Pyrethrum ähneln, daher vorwiegender Einsatz als Schädlingsbekämpfungsmittel, z.T. auch als Holzschutzmittel. Gesundheitliche Auswirkungen v.a. durch Aufnahme belasteter Fasern/Stäube (Kleinkinder); Schädigung des Nervensystems.
Pyrethrum
Ein natürliches Insektizid, das aus den Blütenköpfen verschiedener Chrysanthemum-Arten gewonnen wird und aus sechs Hauptwirkstoffen Pyrethrin I+II, Cinerin I+II, Jasmolin I+II besteht. Reines Kontaktgift, das rasch ins Nervensystem von Insekten gelangt. In Verbindung mit einem Synergist (meist Piperonylbutoxid) werden Entgiftungsmechanismen der Insekten gehemmt und wirken damit tödlich. Im Gegensatz zu den Pyrethroiden wird Pyrethrum bei Sonneneinstrahlung schnell abgebaut.
Reizstoffe
Hier mehr zum Thema:Reiz-, Riech- und hautsensibilisierende Stoffe im Innenraum
Riechstoffe
Hier mehr zum Thema:Reiz-, Riech- und hautsensibilisierende Stoffe im Innenraum
Schimmelpilz-Sporen
Der Fortpflanzung dienende Fruchtkörper des Schimmelpilzes,
die in die Umgebungsluft abgegeben werden. Schimmelpilze sind Mikroorganismen
und kommen nahezu überall vor. Für verstärktes Wachstum
in Innenräumen wird vor allem Feuchtigkeit benötigt, die durch
Einwirkungen von außen (z.B. in den Wänden aufsteigende
Bodenfeuchtigkeit oder permanente Befeuchtung der Aussenwand) oder
innen (z.B. schlechte Raumbelüftung, Kondenswasserbildung)
auftreten können.
Gesundheitliche Beeinträchtigungen können durch Aufnahme der
luftgetragenen Sporen auftreten. Dabei beeinflussen die Grösse
der Emissionsquelle, die Schimmelpilzart und deren toxische und allergische
Potenz, sowie die Zeitdauer der Exposition die Wirkung. Bekannte Krankheiten
sind Pilzallergien, Asthma, exogen-allergische Alveolitis, chronische
Sinusitis, Sick Building Syndrome (SBS),
Mykosen und andere. Dabei sind Atemwegsbeschwerden, Hautreizungen, Kopfschmerzen,
Konzentrationsschwäche und Augenirritationen häufige Symptome.
Schimmelpilzsporen können durch Luftprobennahme und Anzucht auf
Nährböden nachgewiesen werden. Dabei wird zunächst die
Gesamtkeimzahl (KBE) ermittelt; die Bestimmung
der Art gibt Aufschluss über mögliche Ursachen bzw. über
einen Eintrag mit der Aussenluft.
Weitere Informationen zum Thema
Schimmelpilze finden sie hier in unserem ausführlichen Beitrag
und in unserem Schimmelpilz-Glossar
Sick-Building-Syndrom (SBS)
Begriff für gesundheitliche Beschwerden, die innerhalb eines bestimmten Gebäudes - meist jüngerer Bauart und klimatisiert - auftreten. Zu den Befindlichkeitsstörungen zählen z. B. Reizungen der Schleimhäute, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit. Die Ursachen werden in dem "kranken" Gebäude vermutet: ungünstiges Raumklima, z. B. durch Keime in der Luft wegen mangelhafter Reinigung und Wartung der Klimaanlage, toxische Einflüsse (z. B. Ausdünstungen der Fußboden-, Decken- und Wandbeläge) sowie elektromagnetische Felder (z. B. Leitungen oder elektrische Geräte).
Staub / Schwebstaub
Als Innenraumschadstoffe überall vorhanden. Erhöhte Staubkonzentrationen können u.a. zu Atemwegsbeschwerden führen. Maßgeblich daran beteiligt sind die Feinstäube, die in der Luft suspendiert sind und sich nur sehr schwer oder gar nicht auf den Boden absetzen. Neben der Gesamtmasse des Staubes pro Volumen ist daher zur Beurteilung auch die Partikelkonzentration wichtig.
Schwermetalle
Im Innenraum können Schwermetalle in verschiedenen Baumaterialien und Einrichtungsgegenständen vorkommen. In der folgenden Tabelle sind wichtige Quellen genannt. Eine gesundheitliche Gefährdung kann hauptsächlich durch eine chronische Belastung entstehen. Dabei spielen unter anderem Schädigungen des Nerven- und Immunsystems, Leberschädigungen, Blutveränderungen, Allergien sowie die Entstehung von Krebs eine bedeutende Rolle. Die Bedeutung von Schwermetallen als Innenraumschadstoffe wird häufig vernachlässigt.
Antimon | Flammschutzmittel in Textilien |
Arsen | Holzschutzmittel, Konservierungsmittel von Tierpräparaten, PVC |
Blei | Farb- und Lackpigmente, Trinkwasserrohre, Stabilisatoren in Kunststoffen, Straßenstaub, Schlacke (siehe auch Blei) |
Cadmium | Tabakrauch, PVC, Kunststoff- und Farbpigmente |
Chrom | Holzschutzmittel, Farbpigmente, Leder, Tapeten, Textilimprägnierung, Schlacke |
Kupfer | Teppichböden, Lackpigmente, Holzschutzmittel, Leder, Trinkwasserrohre, Schlacke |
Nickel | Tabakrauch, Leder, PVC, Lackpigmente |
Quecksilber | Holzschutzmittel, Thermometer, Farben und Lacke, Leder, Kunststoffe, Textilimprägnierung |
Zinn | Holzschutzmittel, PVC, Leder, Flammschutzmittel in Textilien, Konservierung von Textilien und Tapeten, Farben und Lacke |
Steinkohlenteer
Wichtigstes Nebenprodukt der trockenen Destillation von Steinkohle. Kompliziertes Gemisch aus ca. 10 000 Einzelsubstanzen; die meisten kommen nur in winzigen Prozentbruchteilen vor. Mengenmäßig wichtige Bestandteile >1% sind u.a. Naphthalin, Phenanthren, Fluoranthen, Pyren, Acenaphthylen, Fluoren, Chrysen, Anthracen. Zwischenprodukt zur Gewinnung technisch wichtiger Produkte wie Naphthalin, Phenol, Benzol etc., die als Rohstoffe in der Farbstoff- und Arzneimittel-Industrie verwendet werden. Einzelne Bestandteile des S. wie z.B. PAK bzw. Benzo[a]pyren sind dafür verantwortlich, dass S. und S.-haltige Materialien wie z.B. ältere Parkettkleber als krebesrregend eingestuft sind (MAK-Liste III A1).
SVHC-Stoffe (besonders besorgniserregende Stoffe nach REACH-Verordnung)
siehe auch hier
TOC (Total organic carbon; Gesamt-organischer Kohlenstoff)
Der TOC in einer wässrigen Probe zeigt die Menge an organischem Kohlenstoff an, die in dieser Probe vorhanden ist.
Tolylfluanid
Ersatzstoff für PCP, besonders in Holzschutzmitteln als Fungizid eingesetzt; mögliche Schädigungen des Nerven- und Immunsystems bei Aufnahme über die Atmung.
Toxaphen
Vielfältig einsetzbares Insektizid. Reichert sich im Körperfett von Warmblütern an und ist in Deutschland als Pflanzenschutzmittel nicht mehr zugelassen. Synonym zu Camphechlor.
Tributylzinn (TBT)
Kann neben anderen organischen Zinn-Verbindungen als technische Verunreinigung in PVC enthalten sein. Für Organo-Zinn-Verbindungen werden toxische Effekte auf das Immunsystem, das Nervensystem und die Leber und hormonähnliche Wirkungen diskutiert.
Trimellitsäure Anhydrid
Synonyme: 1,2,4-Benzoltricarbonsäureanhydrid.
Stoffeigenschaften: Farblose Kristalle, Schmelzpunkt 165-168°C,
Siedepunkt 240-245°C.
Anwendung und Innenraum-Quellen: Zur Herstellung von Kunstharzen, Klebstoffen,
Weichmachern, Druckfaben. Bindemitteln für wasserverdünnbare
Lacke.
Gefährdungspotenzial: Dämpfe und Stäube wirken stark
reizend auf Haut, Augen und Schleimhäute; Sensibilisierung der
Atemwege.
Weitere Informationen zu Reiz-,
Riech- und hautsensibilisierende Stoffe im Innenraum
Ugilec 141
PCB-Ersatzstoff, Einsatz als Flammschutzmittel und Weichmacher, toxikologisch nur sehr unzureichend untersucht.
VOC (Flüchtige organische Kohlenwasserstoffe)
Große Gruppe unterschiedlicher Kohlenwasserstoffe wie Aliphaten (u.a. Heptan, Decan), Aromaten (u.a. Benzol, Toluol), chlorierte Kohlenwasserstoffe (u.a. TRI, PER), Terpene (u.a. Limonen, Pinen), Carbonyle (u.a. Aldehyde, Ketone), Alkohole, Glykole, Säuren und Ester; häufige Verwendung als Lösemittel in Farben und Lacken, Teppichböden, Möbel u.a.; gesundheitliche Auswirkungen: Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit, Reizungen der Atemwege; z.T. starke Geruchsbelästigungen.
Weichmacher
Weichmacher werden Kunststoffen zugesetzt, um sie weich und biegsam
zu machen. Sie sind dabei nicht fest im Kunststoff gebunden, sondern
wandern an die Oberfläche und dunsten dort aus oder werden z.B.
durch Wasser gelöst. Als Weichmacher werden heute hauptsächlich Phthalate - darunter das DEHP - , Chlorparaffine und Trisphosphate eingesetzt, früher auch PCBs. Die Produktpalette,
in denen Weichmacher vorhanden sind, ist immens. Einige Beispiele: PVC-Boden
und andere Haushaltsgegenstände aus PVC (Tischdecken, Tapeten,
Teppiche, Duschvorhänge, Regenjacken, Plastikspielzeug, Gummistiefel),
Kabelummantelungen, Schläuche, Farben, Kleber.
Viele Weichmacher können ähnlich wie Hormone wirken (endokrine
Wirkung) und damit die Fortpfanzungsorgane verändern oder
das Immunsystem schwächen.
Sollten Sie Fragen zu weiteren Substanzen haben, können Sie sich gern an uns wenden