Grundlagen und Durchführung der Schimmelpilzsanierung
Erkennen, Untersuchen und Bewerten einer Schimmelpilzbelastung - ein Überblick
Ein Schimmelpilzbefall, genauer: ein mikrobieller Befall durch Schimmelpilze und Bakterien, ist manchmal schnell passiert: Eine undichte Wasserleitung, ein gebrochenes Abwasserrohr oder eindringendes Regenwasser sind erkennbare Vorgänge, bei denen Wasser dorthin im Innenraum gelangt, wo es nicht hingehört. Häufiger und dann auch eher längere Zeit unerkannt kann es jedoch zu einem mikrobiellen Befall kommen, wenn die Raumluftfeuchte an kalten Wänden kondensiert, ein Schrank dort die Hinterlüftung behindert oder der Luftwechsel in modernen, hoch wärmegedämmten Häuser vernachlässigt wird.
Ein dumpf-muffiger Geruch kann einen ersten Warnhinweis auf einen derartigen Befall liefern, vielleicht auch im Zusammenhang mit Beschwerden wie Atemwegsreizungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit mit unklarer Herkunft.
Von den Bewohnern lässt sich durch entsprechende Inspektion ihrer Wohnung wie eine geruchliche Prüfung oder Inaugenscheinnahme von Außenwandflächen auf Flecken oder losen Tapeten, aufquellende Ränder bei Laminatfußböden, Ausblühungen an Wänden ein Schimmelpilzbefall erkennen.
Eine qualifizierte Prüfung oder eine Beurteilung eines Schimmelpilzschadens lässt sich dann durch einen Fachmann vornehmen.
Ist ein Schimmelpilzbefall eines Raumes oder gar der Wohnung diagnostiziert worden, sind viele Fragen zu klären:
- Was ist die Ursache für die Feuchtigkeit?
Konstruktive Mängel (Wärmebrücken, feuchte Baumaterialien) Undichtigkeiten (Leitungen, Abdichtungen) Nutzungsbedingt (unzureichende Lüftung, hohe Feuchtigkeitsproduktion) |
- Besteht eine gesundheitliche Gefährdung?
Sporenbelastung der Raumluft, Nutzung des Raumes, Personengruppe |
- Welche Materialien sind betroffen?
Holz, Gipskarton, Dämmung |
- Wie ist das Ausmaß des Befalls?
Größe, verborgene Flächen, Artenzusammensetzung |
Das Vorgehen bei einem Schimmelpilzbefall sollte sich dabei an den Empfehlungen des Umweltbundesamtes (UBA) in seinem „Leitfaden zur Ursachensuche und Sanierung bei Schimmelpilzwachstum in Innenräumen ‚Schimmelpilzsanierungs-Leitfaden`) bzw. den Handlungsempfehlungen für die Sanierung von mit Schimmelpilzen befallenen Innenräumen` des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg.
Aus den Befunden der sachverständigen Beurteilung folgen die erforderlichen Maßnahmen zur Beseitigung des mikrobiellen Schadens.
Schimmelpilz-Sanierung:
Bei einem größeren Befall ist die Sanierung durch Fachfirmen mit geschultem Personal vorzunehmen. Dabei ist darauf zu achten, dass sowohl der eigentliche Schimmelpilzbefall beseitigt wird als auch die durch die Sanierung bzw, während der Schadensdauer freigesetzten Schimmelpilzsporen und Pilzbestandteile aus den Innenräumen entfernt werden.
Abschließend wird durch eine Sanierungserfolgskontrolle oder Freigabemessung der erfolgreiche Abschluss der Maßnahme dokumentiert. Nach unserer Erfahrung ist dringend angeraten, nach einer (größeren) Schimmelpilzsanierung auch nach augenscheinlichem Gelingen eine Erfolgskontrolle mit Freigabe des sanierten Raumes durch Erfassen der Rückstände an Schimmelsporen-Gehalte im Raum durchzuführen.